Rezension: The Cousins von Karen M. McManus

by - Januar 29, 2021

 Wer mich und meinen Blog schon etwas länger verfolgt, dem wird definitiv nicht entgangen sein, dass ich eine Schwäche für die Bücher von Karen M. McManus habe. Jugendthriller sind eine hohe Kunst wie ich finde, es ist nicht einfach, das perfekte Maß an Spannung zu finden und es authentisch mit den anderen "normalen" Problemen eines Teenagers und einer Prise Liebe zu verpacken. Aber wenn einer diese Kunst beherrscht, dann Karen M. McManus. Und was sie in ihrer Danksagung geschrieben hat, kann ich nur unterschreiben: sie ist mit jedem Buch gewachsen und immer besser geworden. "The Cousins" ist ein Buch, das mir wirklich von Anfang bis Ende gut gefallen hat und ich jedem empfehlen würde.






Inhalt:

Drei Cousins. Eine Familie. Ein tödliches Geheimnis.

Milly, Aubrey und Jonah Story haben ihre legendäre Großmutter Mildred Margaret Story nie kennengelernt. Ihre Eltern sind schon vor langer Zeit von der High-Society-Matriarchin enterbt worden. Da erhalten die Cousins einen Brief: Sie sollen den Sommer auf dem Story-Anwesen auf Gull Cove Island bei ihrer Großmutter verbringen. Obwohl sich Milly, Aubrey und Jonah seit Kindesbeinen nicht gesehen haben, sind sich ihre Eltern einig – das ist die Chance, sich wieder auszusöhnen. Doch als die Cousins auf der Insel eintreffen, wird schnell klar, dass Mildred Margaret Story andere Pläne verfolgt – und dass die Story-Familiengeschichte dunkle Abgründe birgt. Diesen Sommer werden Milly, Aubrey und Jonah alle Geheimnisse aufdecken. Auch das letzte und tödlichste.

(entnommen aus: https://www.randomhouse.de/Buch/The-Cousins/Karen-M-McManus/cbj-Jugendbuecher/e556518.rhd)


Informationen zum Buch:

Erscheinungsdatum: 14.Dezember 2020; Preis: 20,00 €; Verlag: Cbj Jugendbuch; Seitenzahl: 432; Format: Hardcover mit Schutzumschlag; ISBN: 978-3-570-16578-2


Meinung:

Wie schon erwähnt bin ich wirklich überzeugt von der Autorin allgemein. Das liegt vor allen Dingen an ihrem Schreibstil. Multiperspektivisches Schreiben ist nicht immer erfolgreich, oftmals verschwimmen die Perspektiven- was hier leider manchmal kurz bei mir passiert ist, aber nur dem Fakt geschuldet war, dass ich beim Lesen schon sehr müde war, aber dieses Buch einfach nicht zur Seite legen konnte- oder es ist verwirrend. Hier ist das definitiv nicht der Fall. Erzählt wird aus der Sicht der 3 Story-Enkelkinder- Aubrey, Milly und Jonah- sowie dann und wann in der dritten Person von Allison, der Mutter von Milly und Tochter der sagenumwobenen Mildret Story. Die Throwbacks durch Allison waren unglaublich interessant und haben einem Hintergründe zum Hauptstrang geliefert- und einem dann und wann das Gefühl gegeben, mehr zu wissen als die Protagonisten. 

Allgemein war die Geschichte sehr gut durchdacht. Gegenwart und Vergangenheit wurden wunderbar verknüpft, Andeutungen und Hinweise kamen auf leisen Sohlen daher, sodass es einem im Nachhinein wie Schuppen von den Augen fiel, aber vorher die Subtilität der Ereignisse beibehielt und die mysteriöse und spannende Atmosphäre nicht zerstörte. Die Idee alleine hat mich gereizt, immer mehr Familiengeheimnisse wurden aufgedeckt und am Ende ergab alles einen Sinn.

Denn wenn ich eines noch einmal besonders hervorheben möchte, dann ist es das Ende. Normalerweise sind die Auflösungen ihrer Thriller immer der Schwachpunkt- schon öfters war ich etwas enttäuscht, was aus dem so vielversprechenden Potenzial gemacht wurde. Hier war das aber nicht der Fall. Das Ende hat mich gefesselt, mich überrascht, schockiert und war für mich gleichzeitig vollkommen schlüssig. Es stellt die Vorstellung etwas auf den Kopf und lässt einen mit Bedauern und einem leicht schlechten Gewissen zurück, und ich mag das. Sehr sogar. Die Stränge wurden alle zusammengeführt, die Intrigen und Geheimnisse aufgedeckt und ich bin zufrieden mit diesem Ende- keine offenen Fragen, keine Verärgerung.





Auch die Charaktere habe ich ins Herz geschlossen. Zunächst war mir Aubrey etwas zu farblos- das nette Mädchen von nebenan, etwas charakterschwach- doch ich habe mein Bild über sie über die Zeit verändert. Sie wächst in diesem Buch und wandelt sich in einem realistischen Maße und gefiel mir immer besser. Milly mochte ich sehr gerne. Ihre Perspektiven habe ich so ziemlich am liebsten gelesen, da mir ihre Einschätzung zu Situationen am meisten zusagte und ich sie sehr sympathisch fand. Sie war nicht perfekt, vielleicht mal oberflächlich, doch merkte man immer, das in ihr so viel mehr steckt als sie zu zeigen vermag. Sie war interessant und hat oftmals ausgesprochen, was ich gedacht habe, und dafür war ich ihr mehrfach dankbar. Auch Jonah gefiel mir sehr gut- er ist mir sehr lebendig vorgekommen und war mir, wie Milly, unglaublich sympathisch. Er ist nicht perfekt, aber das hat nichts daran geändert, dass ich sein Auftreten und sein Verhalten mochte.




Es gibt noch einige Dinge oder Personen, die mir wirklich gut gefallen haben, zu denen ich aber an dieser Stelle nichts sagen kann, ohne etwas von den Plottwists vorwegzunehmen. Doch so viel sei gesagt: es gibt immer wieder Plottwists an Stellen, an denen man nicht mit ihnen gerechnet hat und auch die Nebencharaktere haben alle ihren Reiz. Das Setting auf Gull Cove Island fand ich viel besser als die sonst für sie typische Highschool Umgebung und war so gut beschrieben, dass ich die salzige Luft förmlich riechen konnte. 


Ich kann mich nur wiederholen, wenn ich sage: Karen M. McManus' Bücher sind immer absolut lesenswert, aber "The Cousins" ganz besonders. Ich würde es am liebsten nochmal lesen, behalte es dafür aber immer in bester Erinnerung und erfreue mich daran, es gelesen haben zu dürfen. 


Bewertung: 

5 von 5 Sternen 



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