{Reihenrezension} Off-Campus-Reihe von Elle Kennedy

by - Mai 20, 2021

Während der Zeit, in der ich für die schriftlichen Abiprüfungen lernen musste, habe ich mir immer vorgenommen: "sobald du wieder die Zeit dafür hast, legst du richtige Lesetage ein und ziehst eine Reihe endlich mal wieder so richtig durch". Und für dieses Vorhaben habe ich mir eine ganz besondere Reihe vorgenommen: Die Off-Campus-Reihe von Elle Kennedy.

Wir alle kennen diese Bücher, die kollektiv gelobt werden. Die ganz Bookstagram in Ekstase versetzen und deren Hype gefühlt alle Gazetten durchflutet. Die Off-Campus-Reihe mit den passenden Spin-Offs, die ebenfalls an der Briar University spielen, ist so eine Reihe. Grundsätzlich bin ich sehr offen für Hypes und in vielen Fällen kann ich in den Chor der Lobenden miteinstimmen. Aber hier muss ich mich etwas in Zurückhaltung üben. Ich kann verstehen, warum es so ein Hype ist, aber für mich persönlich waren es keine absoluten Highlights.








Und bevor jetzt einige empört nach Luft schnappen oder direkt die Seite schließen: Leute, lasst es mich erklären, ich habe meine Gründe. Dadurch, dass sich die Bücher grundsätzlich schon sehr ähneln, mache ich an dieser Stelle mal einen Sammelpost, denn die Probleme, die ich mit dieser Reihe habe, lassen sich fast ohne Einschränkung auf jeden Teil anwenden. 

Kurzrezensionen:






The Deal: 

The Deal konnte mich noch am meisten überzeugen. Hannah ist schlagfertig und tough, hat aber gleichzeitig eine nicht einfache Vergangenheit, die an dieser Stelle recht gut aufgearbeitet wird. Eine gelungene Mischung zwischen Humor und Ernsthaftigkeit, nicht zu viel Körperlichkeit von Seite 1 und schlagfertige Dialoge. Der Schreibstil ließ mich, wie aber auch in allen anderen Teilen, durch die Seiten fliegen, also durchaus Pageturner-Potenzial. 







The Mistake:

 Für mich der schwächste Teil der Reihe. Logan und Grace waren für mich etwas zu farblos, und die Exposition werde ich immer als an den Haaren herbeigezogen empfinden. Hat seine schönen Teeniefilm-Momente, aber die Erinnerungen an das Buch sind schon jetzt verblasst- nicht einmal eine Woche, nachdem ich es gelesen habe.









The Score: 

Irgendwie wurde hier Potenzial verschenkt. Dean mochte ich, seine Wandlung vom Playboy zum festen Freund war halbwegs authentisch. Allie war mir sehr sympathisch, durch ihren Exfreund Sean wurde es immer mal wieder aufregend. Die Gespräche zwischen Dean und Allie haben mir gefallen und der Plottwist am Ende hat mich tatsächlich unvorbereitet getroffen. Leider war es mir zu viel Sex, für meinen Geschmack wurde ihre Dynamik unterdrückt.









The Goal:

 Sabrina hat mich positiv überrascht, denn man versteht durch diesen Teil ihr Verhalten der Bände davor. Verwirrt hat mich hier aber vor allem am Anfang die Zeitlinie, am Ende fand ich das aber sogar ganz interessant, die Puzzleteile haben sich gefügt, auch, wenn es durch ein gewisses Ereignis zu Situationen geführt haben, die mich komisch berührten. Der Teil ist ernster und von der Stimmung und Thematik ganz anders als die anderen Teile, was ich gleichermaßen angenehm und irgendwie aber auch schade fand. 







Und hier meine 3 größten Probleme, die ich mit den Büchern hatte. 


Problem 1: Die Menge an Sex-Szenen


Prinzipiell habe ich mit expliziten Szenen absolut kein Problem. Sie sind ein essenzieller Teil von New Adult Romanen und an manchen Stellen ist es auch geradezu nötig, dass sich die Gefühle der Protagonisten endlich entladen können. Durchschnittlich gibt es davon 1 Szene pro Buch, wenn es hoch kommt vielleicht 2 oder 3. 
Aber in dieser Reihe habe ich gar nicht genug Finger an 2 Händen, um die Anzahl der Sexszenen abzuzählen. The Deal ist zumindest in der 1. Hälfte eine Ausnahme, aber irgendwann gab es auch für Hannah und Garret kein Halten mehr. The Goal wiederum hatte dann fast wieder zu wenig Sexszenen, dafür, dass der Band Teil dieser Reihe war. Und irgendwie haben die Szenen dann auch für Unterhaltung gesorgt, was mir dann auch wieder gefehlt hat... naja. 
Die Bücher beginnen mit Sex. Danach denken alle nur noch daran, dieses "einmalige Erlebnis" zu wiederholen. Wenn sie zusammen sind, wird jede Minute genutzt, um miteinander zu schlafen. Kommunikation wird dadurch irgendwie unterdrückt. Die Dialoge von Dean und Allie in "The Score" mochte ich z.B. teilweise richtig gerne, aber die Gespräche wurden gefühlt nie länger als 5 Seiten lang gezogen, bis sie wieder über Sex sprachen. Hätte ich ein Trinkspiel aus vulgären Begriffen gemacht, wäre ich sicher sehr schnell betrunken gewesen. 


Problem 2: Der redundante Plot

Man nehme: einen Eishockeyspieler, der Interesse an einem Mädchen findet, das eigentlich so gar nicht in sein Beuteschema passt. Die beiden haben ganz aus Zufall phänomenalen Sex miteinander, den der Typ- als Eishockeyspieler natürlich früher ein richtiger Aufreißer- natürlich nicht vergessen kann und ihn plötzlich zähmt und ihn dazu veranlasst, ihr nachzujagen. Denn die Dame lässt sich bitten, der arme Mann muss zappeln- zack, Räuber-Beute-System. Zack, Plot für 4 Bücher. 
In The Deal hat es noch gut gepasst, da es nicht direkt um das Stillen des sexuellen Verlangens ging. Bei The Score hatten Allie und Dean eine ganz schöne Dynamik, sodass ich es hier auch recht passend fand. Aber The Mistake war nichts für mich und hat sich irgendwie gezogen. 


Problem 3: Mangelnde Originalität


Vielleicht geht das aus den ersten beiden Problemen hervor, aber um diese Bücher Highlights zu nennen, hat mir einfach zu viel gefehlt. Der Plot war prinzipiell nichts neues, das Briar-College kein Wohlfühlort wie zum Beispiel Woodshill für mich. Die Charaktere fand ich insgesamt recht flach, die Jungs sind sich alle sehr ähnlich und auch, wenn mir die Protagonistinnen an sich ganz gut gefallen haben, hakt sich keine für immer in meinem Kopf fest. Der Schreibstil war zwar flüssig, aber eben eigentlich recht normal für New Adult Verhältnisse. Ich bin nicht wirklich ins Fangirlen gekommen, habe alles gelesen, aber es nicht so richtig gefühlt. Der letzte Funke ist leider nicht übergesprungen. Vielleicht mache ich mich hiermit unbeliebt, aber für mich war es einfach eine normale New Adult Reihe für Zwischendurch, nicht mehr, aber auch nicht weniger. 


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