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Bastilkarton

Die Welt eines kreativen Booknerds

 Sophie Bichon ist eine der Autorinnen, die ich schon lange, bevor ich jemals ein Buch von ihr gelesen habe, verfolgt hatte. Und sie ist einer der wenigen Menschen, die ich als inspirierend beschreiben würde. Auf ihrem Instagram-Account teilt sie Momente aus ihrem (queeren) Leben, die mich immer wieder zum Nachdenken anregen. Mir viel über Queerness und Labels beigebracht haben, mir immer wieder vor Augen geführt haben, wie wichtig es ist, auch als straighte Person die LGBTQAI+-Community zu supporten. 

"Und ich leuchte mit den Wolken" ist ein Plädoyer an die Liebe. Ein Buch, das das Leben und die Liebe liebt, beides in all seinen Facetten aufzeigt und einem etwas von Lilous lebensbejahenden Spirit ins Herz pflanzt. Ein Buch, das für pure Akzeptanz steht, für die Liebe ohne Grenzen in einer Stadt, die genauso von der Liebe lebt wie die Geschichte der Beiden. Die Leichtigkeit des Seins, gepaart mit Freiheit, leuchtenden Wolken und Paris' einzigartigem Himmel, voller Farbe, aber auch Ernsthaftigkeit, einem Glasherzen, Verloren-Sein und Sich-finden- alles Aspekte, die sich in dem Buch wiederfinden. Ich habe vielleicht 70 Seiten gebraucht, um in der Story anzukommen, aber ab da fühlte es sich wie eine Reise in Buchform an- eine Reise nach Paris, aber auch eine Reise zu sich selbst. Denn es geht um viel mehr als nur Queerness- sondern vor allem auch das Herausfinden, was man selbst will. Was man von dem Leben für sich erwartet. Welche Dinge einen glücklich machen, welche man verfolgen möchte, ganz egal, wer oder was einen davon abhält. Ein Mutmachbuch, bis zur letzten Seite.



Informationen zum Buch:

Titel: "Und ich leuchte mit den Wolken"; Autorin: Sophie Bichon; Verlag: Heyne; Datum der Ersterscheinung: 13. April 2021; Art: Paperback; ISBN: 978-3-453-42530-9; Seitenzahl: 448


Rezension: 

Ein zentraler Aspekt, der dieses Buch prägt und besonders macht, sind die Charaktere. Mignon ist so französisch, dass es fast schon wehtut- rotes Barett, ein eleganter Fashion-Stil, artsy und modern, melancholisch und ernst, etwas unnahbar, doch tief in ihrem Inneren voller Liebe, erwachsen und bewundernswert-, aber das macht sie zu dem absolut perfekten Gegenstück zu Lilou. Die Klischees haben mich also absolut nicht gestört, was ich wirklich verwunderlich finde. Lilou ist wie ein Blütenblatt im Wind, irgendwie. Auf der Suche nach Freiheit, nach sich selbst, obwohl "sie so sehr bei sich selbst ist". Im Moment lebt, zu ihrer Queerness steht, sich in das Innere eines Menschen verliebt und somit eine so tiefe Bindung zu Menschen, Momenten und Dingen aufbaut. Die bunt ist, das Malen liebt, ihrem Herzen folgt, wie eine Sonnenblume durch die Welt streift und gute Laune verbreitet. Die aber auch ernst und mal verletzlich ist, die auch ihr ganz eigenes Päckchen zu tragen hat, sich davon aber niemals herunterziehen lässt. Die mit ihren 18 Jahren zwar planlos, aber dennoch so unglaublich weise und reflektiert ist. Eine Person, die einen dazu anregt, mehr wie sie sein zu wollen- aber nicht auf eine "guck mal, ich bin besser als du"-Weise, sondern eine Art, die dich an die Hand nimmt, dich auf leisen Sohlen zu mehr Freiheit und Losgelöstheit führt. 

Der ganze Plot fühlt sich leicht und natürlich an. Wie ein Sommer in Paris, voller kleiner und großer Momente, die zum großen Ganzen führen. Voller Unsicherheiten, aber auch voller Mut. Ich habe wirklich das Gefühl, dass viel passiert ist in dem Buch- kein großes Drama oder so, sondern einfach so viel, wie in einem Leben in einer solchen Stadt passiert. Wie ein authentischer Ausschnitt aus einem Leben in einer der schönsten Metropolen Europas, magisch und prickelnd, niemals vulgär. Ich bin selbst nicht queer, also kann ich nicht aus persönlicher Erfahrung sprechen, aber auf mich persönlich wirkte alles sehr authentisch und lebensnah. Echt, mit Höhen und Tiefen, greifbar. In diesem Buch ging es für mich aber auch ab einem gewissen Punkt nicht mehr um den Plot, sondern einfach um dieses leichte Gefühl beim Lesen, gespickt mit Melancholie. Die Szenerien, die so präzise beschrieben wurden, dass alles lebhaft vor meinem inneren Auge zu sehen war. Die Charakterentwicklung, wie die beiden sich gegenseitig auf positive Weise beeinflusst haben. Wie Mignon ihre Sexualität ergründete, wie mit den Themen Sexualität und Nacktheit etc generell umgangen wurde. Irgendwie sehr natürlich. 

Die Leichtigkeit in der WG, die Nebencharaktere, zu denen ich allesamt auch nochmal eine eigene Geschichte hätte lesen können, bleiben mir ebenfalls positiv in Erinnerung. Wie Band 1 schon zart mit Band 2 verknüpft wurde, wie an Träumen festgehalten wurden, während andere losgelassen wurden. Mit wie viel Präzision Sophie Bichon Gefühle und Atmosphären beschreiben kann, wie immer wieder französische Worte oder Halbsätze eingebaut wurden. Und, und, und.

Ehrlich gesagt wurde ich jetzt beim Schreiben der Rezension richtig wehmütig, sehne mich zurück nach dem Parisfeeling, der Geschichte. Nach Schriftstellerboy Benoît, der mich dazu angeregt hat, auch selbst mal mein Glück bei einem Manuskript zu versuchen und mich nicht von meinem Perfektionismus aufhalten zu lassen. Nach Lilou, die mich ebenfalls dazu ermutigt hat, einfach mal mehr zu machen und weniger zu grübeln- offen zu sein, darauf zu hören, worauf man gerade Lust hat. Nach Mignon, die mich dazu gebracht hat, bei Bildern oder Menschen nun immer nach dem rebellischen Strich zu suchen. 

Ich kann dieses Buch wirklich guten Gewissens empfehlen. Eine Own-Voice-Geschichte, die erste queere Romance überhaupt, die mich überzeugen konnte. 


Bewertung:

4,5 von 5 Sternen 

September 11, 2021 No Kommentare

 Kathinka Engel hat mich als Autorin schon lange fasziniert. Immer wieder hab ich voller Interesse ihre Instagramcaptions gelesen, in denen sie immer wieder auf sehr beeindruckende Weise sensible oder tabuisierte Themen anspricht, oft mit einer guten Prise emanzipatorischer Stärke. Dementsprechend gespannt war ich gespannt darauf, endlich einen Roman von ihr zu lesen- ganz besonders, was den Umgang mit expliziten Szenen betrifft, da dies ein Thema ist, zu dem ich in ihren Captions schon öfters interessante Blickwinkel gelesen habe. Auf Bookstagram allgemein werden ihre Bücher sehr gehyped, und nach ein paar Startschwierigkeiten kann ich nur sagen: absolut zurecht!



Informationen zum Buch:

Titel: Love is loud- ich höre nur dich; Autorin: Kathinka Engel; Verlag: Piper; Preis: 12,99 €; Erscheinungsdatum: 03.08.2020; Seitenzahl: 416; Art: Klappenbroschur/Paperback; EAN:978-3-492-06224-4


Klappentext:

Ihr ganzes Leben lang hat Franziska vorausgedacht, nichts dem Zufall überlassen. Als sie sich für ein freiwilliges soziales Jahr in New Orleans entscheidet, steht für sie fest: Wenigstens ein großes Abenteuer erleben, bevor sie einen langweiligen, aber sicheren Bürojob antritt. Nicht einmal Hugo, der alte Griesgram, um den sie sich kümmern muss, kann ihre Begeisterung trüben. Denn die laute, ungewöhnliche Stadt zieht Franziska sofort in ihren Bann. Und dann begegnet sie dem attraktiven und aufregenden Musiker Lincoln. Er lebt für den Moment, denkt nicht an morgen. Er entführt Franziska in eine Welt ohne konkrete Pläne, voller Farben, Musik und ansteckender Lebensfreude. Und auf einmal ist sie nicht mehr sicher, dass sie weiß, wie ihre Zukunft aussieht …


Meinung:

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir zwar leicht, dennoch hatte ich lange Zeit eine gewisse emotionale Distanz zu den Charakteren. Franziska war mir nicht auf Anhieb sympathisch muss ich gestehen- was aber durchaus gewollt war, wie ich denke. Sie war irgendwie etwas verklemmt, sich selbst im Weg, ihr overthinking konnte ich zwar durchaus sehr gut nachfühlen, dennoch wollte ich sie des öfteren gerne schütteln. Wünschte sie mir schlagfertiger, irgendwie... aktiver. Da ich aber Romane, in denen eine Deutsche in ein amerikanisches Setting geworfen wird, generell sehr liebe, mochte ich die Exposition. Ihre Gastfamilie- besonders Faye und Hugo- fand ich wahnsinnig erfrischend, haben Franzi aufgemischt und aufgelockert. Gerade Hugos sarkastisch-grisgrämisch-verquer-symapthische Art mochte ich sehr. Er war ein Farbklecks in dieser Geschichte für mich, voller Geschichten und einem großen Herzen, das er doch gerne zu verstecken versucht.

Mit Link, Franzis Love-Interest, hatte ich anfangs Probleme. Was aber vor allen Dingen eine persönliche Präferenz ist. Irgendwie habe ich sonst eher Schwierigkeiten mit diesen etwas träumerischen Künstler/Musiker-Typen, die nur in dem Moment leben und dadurch irgendwie naiv und weltfremd werden. Wie ein Abenteuer auf 2 Beinen, irgendwie oberflächlich. Doch ich verurteile mich fast dafür, dass das mein erster Eindruck von Lincoln war. Denn all das macht ihn nicht oberflächlich, sondern zu dem perfekten Gegenstück zu Franzi. Während sie ihn erdet und realistisch macht, ihm Halt und Sicherheit gibt, gibt er ihr mehr Mut, sich etwas zu trauen, koloriert ihr Leben und macht sie offener und aktiver. Und genau diesen Gegensatz, dieses Ergänzen, macht diese Geschichte zu etwas ganz Besonderem.

Die Charakterentwicklungen sind gleichmäßig und realistisch, absolut nicht überstürzt. Für meinen Geschmack haben sie sich zwar fast zu schnell ineinander verliebt, aber andernfalls wäre die Entwicklung wahrscheinlich auch schleppender verlaufen. Der Plot ist jetzt nicht bahnbrechend oder voller Twists, aber linear, passend zu der sanften Atmosphäre des Buches und dementsprechend absolut in Ordnung in dieser Situation. 

Etwas ganz Besonderes für mich war das Setting. New Orleans in all seinen schillernden Facetten und Farben, mit seinen Musikern und Künstlern hat mich wirklich verzaubert. Das Flair ist absolut gut vermittelt worden, die Bars wirkten greifbar und einladend, das ganze Buch hat mir totale Wohlfühl-Vibes gegeben. Den "Frenzy"-Insider empfand ich erst als etwas cringe, habe ihn aber im Laufe der Geschichte wirklich zu schätzen gelernt- weil dahinter viel mehr steckt als nur ein Versprecher.

Generell war dieses Buch rund für mich. Anfang und Ende haben sich gut zusammengefügt und waren ein toller Indikator für die Charakterentwicklung, ich mochte, wie Gastfamilie und Franzis Freunde miteinander verbunden waren. Die Nebencharaktere waren differenziert und interessant, die expliziten Szenen tatsächlich sehr fortschrittlich- in diesem Punkt hatte ich hohe Erwartungen, da Kathinka Engel mir den Eindruck gab, sehr viel Wert auf die Vermittlung dieser Inhalte zu legen, und es passte. Die Szenen waren stellenweise an etwas außergewöhnlicheren Orten, aber durchaus voller Gefühl, mit viel Zeit und nicht überstürzt, erforschend und lernend. Es war wichtig für die Charakterentwicklung, und in solchen Fällen finde ich diese Szenen auch nicht unbedingt überflüssig. 

Insgesamt hat mir das Buch einfach ein gutes Gefühl gegeben und ich bin jetzt gerade, wo ich diese Rezension schreibe, unglaublich wehmütig, dass es schon vorbei ist. Ich vermisse die Ruhe, die Konzerte, das Lernen und Über-Sich-Hinaus-Wachsen, das Kribbeln und das Fühlen. Leseempfehlung für Menschen wie mich, die eher auf der Suche nach gefühlvolleren, tieferen Büchern ohne zu viel Traurigkeit sein. Es gab mir die "What if we..."-Vibes von Sarah Sprinz, und das ist eins der größten Komplimente, die ich aktuell einem New Adult Buch machen kann. 

September 02, 2021 No Kommentare
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Ich bin Ilka - kreatives Fangirl, Bücherwurm, Filmmusikliebhaberin, Vanlife-Enthusiastin, Hobby-Fotografin und Bingewatcherin. Ein Mädchen mit der Liebe zu Wörtern, Büchern, Stiften und der Kreativität, die in uns allen steckt.
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