{Rezension} Truly- Ava Reed

by - Juni 27, 2020

"Truly" war eines der Bücher, auf das ich mich am allermeisten gefreut habe dieses Jahr. Ava Reed ist mir nicht nur als Bloggerin schon vor langer Zeit ans Herz gewachsen, sondern auch ihre Bücher haben immer wieder Teile meines Herzens berührt, die sonst von Worten nur selten erreicht werden. Ihre Bücher- immer voller Gedanken und liebevoller Worte- gehen unglaublich tief, ohne einem außerhalb der eigenen Komfortzone zu begegnen.
Und auch genau das findet man wieder in "Truly", einen Schreibstil, der wunderschön detailliert und malerisch ist, mit so vielen Gedanken, Ängsten und Gefühlen gespickt, das ein hohes Maß an Authentizität erreicht wird. Vielleicht hätte in diesem Buch auf der Handlungsebene mehr passieren können- doch die Geschichte von Andie und Cooper fühlte sich echt an. Wie das reale Leben, in dem es eben nicht immer auf die ganz großen Gesten ankommt. Sondern um all die unausgesprochenen Worte und Taten, die zeigen, wie sehr man einen Menschen liebt. Die kleinen Dingen, die zeigen, die man vielleicht nicht schafft in Worte zu fassen, weil einem so viel im Wege steht- die Ängste, die Vergangenheit. Das Leben.



Inhalt:

Wenn meine Welt stillsteht, dreht sich deine dann weiter?
Kein Job, keine Wohnung, kein Geld – so kommt Andie nach Seattle. Hier will sie sich ihren Traum erfüllen und endlich zusammen mit ihrer besten Freundin an der Harbor Hill University studieren. Während Andie darum kämpft, das Chaos in ihrem Leben in den Griff zu bekommen, trifft sie auf Cooper, der sie mit seiner schweigsamen Art gleichermaßen anzieht wie verwirrt. Und obwohl Andie genug Sorgen hat, lässt er sie einfach nicht los. Sie will wissen, wer Cooper wirklich ist. Aber sie merkt schnell, dass manche Geheimnisse tiefere Wunden hinterlassen als andere …

entnommen von: https://www.luebbe.de/lyx/buecher/new-adult/truly/id_7542470?ver=LYX&etcc_cmp=Special%2FProgrammvorschau%20LYX_Truly&etcc_plc=Landingpage&ir_name=Special%2FProgrammvorschau%20LYX


Meinung:
Andie und Cooper waren authentisch und perfekt unperfekt. Andie hatten ihren eigenen Stil, ihren Ordnungstick, der sie herrlich echt gemacht hat. Ein Mädchen, das sich nicht hat unterkriegen lassen, aber eher stiller, dennoch intelligent und einigermaßen zielstrebig ist. Manchmal war sie mir zu farblos- aber es passte zu ihr. Sie ist eben ganz anders als ihre beste Freundin June, die immer sagt, was sie denkt und auch sonst zu Übersprungshandlungen neigt. Ich muss ehrlich sagen, dass sie nicht ganz mein Fall ist- sie ist mir zu viel. Mason hingegen, der Besitzer der Bar, in der Andie arbeitet, ist einer meiner absoluten Lieblingscharaktere gewesen. Dementsprechend doll freue ich mich auf "Deeply"!
Aber kommen wir zurück zu Cooper. Er war mir etwas zu mysteriös muss ich zugeben und lange Zeit hatte ich Probleme, hinter seine Fassade zu schauen. Ich fand seine Angst etwas zu durchschnittlich. Das klingt jetzt so böse in Anbetracht der grausamen Tatsache, die jener zu Grunde liegt, aber es ist leider ein New Adult Klischee, das dieses Buch nicht gebraucht hätte. Es hat mich einfach nicht umgehauen- und das finde ich schade. Demensprechend mag ich ihn, habe aber mein Herz leider nicht an ihn verloren (es gehört Mason. Ich geb's zu).


Generell ist mir, wie bereits zu Beginn erwähnt, auf der Handlungsebene etwas zu wenig passiert. Ich mochte die Szenen aus dem Club unglaublich gerne und hätte mir davon mehr gewünscht. Ich bin niemand, der auf das große Drama steht, aber ein bisschen mehr hätte der Geschichte nicht geschadet. Aber wie gesagt, dadurch wurde das Buch für mich unglaublich authentisch. Denn sind wir mal ehrlich, die meisten New Adult Geschichten sind echt oft sehr weit von der Realität entfernt. "Truly" beweist, dass es auch anders geht. Eine Liebesgeschichte, leicht und simpel, die genau damit überzeugt. Dennoch gab es für mich zu wenig Kommunikation zwischen Andie und Cooper. Die beiden mochten sich, ohne groß miteinander gesprochen zu haben. Es gab da diese Anziehung, aber die Kommunikation lief viel über ihre extrovertierteren Freunde ab. Das hat mich gestört. Denn es ist wenig passiert, und diesen Raum hätte man gut mit Gesprächen füllen können.




Der Schreibstil von Ava Reed ist aber einfach unglaublich toll. Besonders zu Beginn des Buches war ich ganz verzückt von den Worten, die sie gefunden hat, um Andies Umgebung zu beschreiben. Alles zeichnete sich deutlich vor meinem inneren Auge ab und immer wieder gab es Zitate, die ich mir gemerkt habe, da sie so alltagstauglich sind und Dinge beschreiben, die jeder kennt- nur in einem Wortkonstrukt, das niemand besser bauen kann als Ava.


Jedoch hätte ich mir größere Unterschiede zwischen den Erzählperspektiven von Andie und Cooper gewünscht. Cooper hatte eine ähnliche "innere Stimme" wie Andie, was mich manchmal irritiert hat. Natürlich neigt man schnell dazu, die beiden anzugleichen, trotzdem hat mich das etwas gestört. Auch, dass die explizite Szene hintereinander zweimal erzählt wurde- nur einmal aus ihrer und einmal aus seiner Perspektive- hätte ich jetzt nicht zwingend gebraucht. Ganz allgemein kam mir die Szene zu spät, sodass ich auch ganz auf sie hätte verzichten können. Denn so wirkte es leider ein bisschen wie ein Punkt auf einer To-Do-Liste, den man noch abhaken muss, um das Genre vollkommen zu erfüllen. Nicht schlecht geschrieben, aber generell nicht wichtig für mich.


Fazit: Grundsätzlich empfehlenswert. Gerade jetzt für den Sommer eine leichte Lektüre für Zwischendurch, die mit ihrer Authentizität und dem Schreibstil voller Gedanken und schöner Zitate überzeugt. Man darf jedoch weder große Plottwists, noch viele Dialoge zwischen den Protagonisten oder Drama erwarten. Aber all das hat seinen Reiz, der definitiv nicht unterschätzt werden sollte.

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